

Hallo Leute,
wir möchten euch heute gerne von unserem Schulausflug erzählen. Also, das war so:
Um 09:00 Uhr trafen sich alle 4. Klassen an der Bushaltestelle. Nachdem wir in den Bus gestiegen waren, fuhren wir ungefähr 10 Minuten als unsere Freundin Clara bemerkte, dass es jetzt nur noch 3 km bis nach Aschaffenburg waren. Und tatsächlich waren wir nach weiteren 5 Minuten auch da.
Schon standen wir vor dem Schloss. Es hat viele kleine und aufwendige Verzierungen, Türmchen und Erker. Im Schloss wohnte damals der Kurfürst (Cura = Wahl). Im Schlosshof steht noch der alte Bergfried aus dem Jahr 1337. Dort residierten bereits Kaiserin Maria Theresia, Napoleon, König Ludwig I. und viele, viele mehr. Das Schloss trägt den Namen „Schloss Johannisburg“, benannt nach Johannes dem Täufer.
Im Park neben dem Schloss blühte ein Kirschbaum in wunderschön rosa. Auf dem Schlossplatz davor teilte sich die 4c auf. Die eine Hälfte ging zur 4a, der Rest mit der 4b. Zusammen liefen wir vom Schlossplatz aus in die Pfaffengasse, wo es noch viele alte, kleine Fachwerkhäuser mit wunderschönen Stucken gibt.
An der Stiftskirche angekommen standen wir auch schon auf dem Stiftsplatz, dem früheren Marktplatz der Stadt. Der Marktplatz war damals ein sehr wichtiger Platz. Hier wurde nicht nur gekauft, verkauft und sich ausgetauscht. Hier stand auch die Lebensader jeder Stadt – der Brunnen. Ein Brunnen war sehr wichtig, denn es gab damals noch keine Wasserleitungen wie heute. Wenn man überlegt, für was man alles Wasser benötigt, kann man verstehen, dass man ungefähr 10x pro Tag dorthin gehen musste.
Die Stiftskirche selbst stammt aus dem 10. Jahrhundert, ist also über 1000 Jahre alt. Goldene Verzierungen zieren die Türme. An einem Torbogen hängt ein Schild mit dem Wappen von Papst Franziskus. Die Heiligen der Kirche sind St. Alexander und St. Peter. Im Inneren hängen Grabplatten, mit denen sich Adlige in ihren Herrschaftsgebieten verewigten.
Neben der Stiftskirche steht das Kapitelhaus. Hier tagte, beriet und traf sich der Klerus (Geistliche). Wir schauten über die alte Stadtmauer. Dort unten sahen wir die Löherstrasse. Löher ist eine alte Berufsbezeichnung für Gerber. Die Straße lag damals sogar etwas außerhalb, weil es durch das Gerben fürchterlich stank. Dort wohnte auch der Henker. Er hatte 3 Jobs: Hinrichtung, Toilettengraben leeren und Knochenseife machen. Es war der unbeliebteste Job der Stadt.
Voll mit neuen Eindrücken und vielen Informationen über unsere Stadt kehrten wir anschließend wieder in die Schule zurück. Ein toller Ausflugstag!
März 2023
Text: Nele Hartl
Illustrationen: Josefine Köhler